Geboren und aufgewachsen in einer Gesellschaft, in der der Stärkere überlebt und Blutvergießen zum Alltag gehört, hatte sich Wrenn nie wirklich zugehörig gefühlt.

Wenn seine Kameraden brandschatzten und meuchelten und danach ihre Siege feierten, saß er abseits und wünschte sich, er hätte nicht an dem Gemetzel teilnehmen müssen. Er wünschte sich, frei von dieser Last zu sein. Frei von dem, was er in seinem Leben getan hatte.

Und obwohl er wusste, dass der Rest der Welt ihn nicht mit offenen Armen aufnehmen würde, dass er auch im Rest der Welt ein Ausgestoßener sein würde, beschloss Wrenn eines Tages, seine Heimat und seine Kameraden, für die er nie wirklich Verbundenheit gefühlt hatte, zu verlassen. Er ging auf die Suche nach einem Leben ohne Blutvergießen, einem Leben ohne Grausamkeit. Er machte sich auf die Suche nach Freiheit.

Wrenn wurde davongejagt, beschimpft, bespuckt und musste sich oft seiner Haut erwehren, wenn er es wagte, Städte und Dörfer offen zu betreten. Wohin er auch ging, sein grauenvolles Vermächtnis verfolgte ihn und er fand keine Arbeit und keine Bleibe, kein Dach über dem Kopf und keine neue Heimat.

Zwar wurde von ihm nicht mehr erwartet, aus Spaß zu töten, doch war dies noch immer nicht das Leben, was er sich wünschte. Er war noch immer nicht frei. Noch immer war er Gefangener seiner eigenen Herkunft.

Er lernte zu stehlen, um zu überleben. Mit der Zeit verfeinerte er dieses Handwerk und erwärmte sich sogar für das Talent, doch nahm er nur von denen, die zu viel hatten. 

Eines schicksalhaften Tages geschah etwas, das er nicht gewagt hatte, vorherzusehen. In einem alten, dunklen Tempel fand er etwas, das er zuerst nur stahl, weil er es konnte und weil es ihm zum Überleben dienlich sein würde. Es war eine geweihte Rüstung.

Diese Rüstung schenkte ihm einen Neubeginn. Er würde einem Gott dienen, diesem Gott sein Leben widmen und im Austausch dafür erhielt er die Möglichkeit, ein vorurteilsfreies, neues Leben zu beginnen. Sein düsteres, blutiges Vermächtnis hinter sich zu lassen.

Und auch, wenn er noch nicht sicher war, ob der Dienst für einen Gott für ihn Segen oder Fluch bedeuten würde, hatte ihm dieser doch einen Pfad für einen Neuanfang eröffnet.

Und er würde diesen Pfad beschreiten.