„Die Mutter gibt und die Mutter nimmt.“
Mit diesem Credo wuchs die junge Rosemary Violetta Oakheart behütet, vorurteilsarm und abgeschieden von größeren Städten und den Gefahren der Welt in ihrem Hexenzirkel, dem Zirkel der Wälder, auf.
Es war ein Ort, an dem alle eine Familie, alle Brüder und Schwestern und Partner im Geiste waren. Egal, welches Volk, welches Geschlecht, welche Herkunft, welche Vergangenheit – alle Wesen waren hier gleich. Jede Person, die es wollte, durfte die Prüfungen ablegen, die erforderlich waren, wenn man dem Zirkel beitreten wollte.
Wer die gefährlichen, fordernden Prüfungen der Großen Mutter absolvieren konnte, würde mit offenen Armen als Teil der Familie des Zirkels empfangen.
Auch, wenn Rosie anderen offen und ohne Vorurteile entgegen trat und ihre große Familie liebte und schätzte, fühlte sie sich doch seit jeher in der Gegenwart von Pflanzen wohler. Sie liebte alles, was wuchs und gedieh, ob dornig oder duftend und sie entwickelte schnell ein Händchen für die Magie der Erde.
So legte sie auch den Fokus Ihrer Studien auf Pflanzen und lernte, mit ihnen und auch durch sie zu kommunizieren.
Am liebsten verbrachte sie ihre Zeit mit ihrem magischen Fuchs Buttercup, den sie gelernt hatte, aus Pflanzen zu beschwören.
So erlebte sie eine gelehrsame, ruhige und behütete Jugend in ihrem Zirkel.
Eines Tages war es dann soweit – auch für Rosie stand die Reifeprüfung an. Eine individuelle Prüfung, die jedes junge Zirkelmitglied absolvieren musste. Ein Beweis, dass man bereit für die Welt war.
Die Mutter, die mächtige und altehrwürdige Baum-Schutzpatronin des Zirkels, gab Rosie ihre Aufgabe.
Ohne jemals die Gefahren der Welt außerhalb des Zirkels gesehen oder erlebt zu haben, sollte Rosie hinausziehen. Sie wurde auf die Suche geschickt nach einem prophezeiten Mädchen, welches das Schicksal der Welt bestimmen sollte.