Ich bin echt überrascht, wie anders Lorée sein kann, jetzt, wo wir soweit von der Gesellschaft der Drow entfernt sind. Wir haben heute sehr viel geredet. Über Familie, Liebhaber und Liebhaberinnen, über meine und ihre Erziehung, über ihr Leben als Auserwählte einer Göttin. Manche Dinge, die sie erzählt hat, klangen unvorstellbar angenehm. Ich wusste nicht, dass Eltern ihren Kindern sagen, dass sie sie lieben.
Anderes klang dafür sehr schlimm und schwer für sie und ich wollte auch nicht genauer nachfragen. Ich habe gemerkt, dass es sie sehr belastet. Ich konnte mir lange nicht vorstellen, dass man sich allein fühlt, wenn man von so vielen anderen umgeben ist. Ich dachte immer, ich bin allein, weil ich niemanden habe – naja, außer Hirni eben. Aber ich verstehe es jetzt. Und ich bin unheimlich beeindruckt, wie stark sie ist. Ich werde das hier auch nicht aufschreiben, das kommt mir nicht richtig vor. Sensible Geheimnisse gehören nicht auf Papier.
Eben, bevor sie schlafen gegangen ist, habe ich Harfe gespielt. Sie war da auf einmal ganz verschlossen und abwesend.
Ich mag die Harfe, sie ist aber irgendwie kaputt. Selbst, wenn man etwas eher Fröhliches auf ihr zu spielen versucht, klingen die Tonreihen immer irgendwie etwas melancholisch und düster. Naja, passt ja zum Underdark.