Das Shadowfell ist eine toxische, korrupte und dunkle Schattenversion der materiellen Ebene. Vielerorts gehören Nekromantie, Untote und Kreaturen der Nacht zum Stadtbild – und in diese Welt wurde Caelynn Belohith hineingeboren. 

Geboren in ein Haus, das hohes Ansehen genießt, waren die Erwartungen an Caelynn bereits in jungen Jahren sehr hoch.

Ihre Mütter Siobhan und Morticia hatten sich nach dem Wiederaufbau der Stadt Evernight zur Spitze der Stadtwache emporgearbeitet und erwarteten von ihren Kindern den gleichen Weg und den gleichen Ehrgeiz.

Im Gegensatz zu ihren Brüdern, die mehr Freiheiten und Mitbestimmungsrecht bekamen als die einzige Tochter der Familie, ging es für Caelynn ohne Widerrede direkt von den Kinderschuhen in die Sabatons.

Wo ihre Brüder frei über ihre Zeit bestimmen durften, musste Caelynn bereits in frühen Jahren die Strukturen und Aufgaben der Stadtwache erlernen. Ihre Kampfausbildung war hart und zeitintensiv und was sie als Zwang und Einschränkung empfand, wirkte für ihre Brüder wie eine bevorzugte Behandlung. Ein ums andere Mal ließen besonders die älteren Brüder ihren Unmut darüber direkt an ihrer Schwester aus.

Lediglich ihr jüngster Bruder Scythe war für Caelynn immer ein Ankerpunkt der Ruhe. Nur wenige Monate auseinander und unzertrennlich, waren sie füreinander die wichtigsten

Vertrauenspersonen. Von der gemeinsamen Ausbildung bis hin zu gemeinsamen Streichen – die zwei gingen alles zusammen an und gaben sich stets gegenseitig Rückendeckung.

Die zwei arbeiteten hart und fleißig daran, die Ausbildung schnell abzuschließen. Ihre Mütter hinterfragten den Ehrgeiz nicht – im Gegenteil, sie waren stolz, dass die Kinder scheinbar ihren Erwartungen entsprechen wollten. Was sie nicht gewusst hatten– der Ehrgeiz von Caelynn und Scythe rührte von dem Wunsch her, nach der Ausbildung schnellstmöglich auf die materielle Ebene zu verschwinden und genau das setzten die Geschwister auch in die Tat um.

Sie wählten die Stadt Neverwinter als neues Heim und auch, wenn es nicht immer einfach war, als Shadar-Kai in der Gesellschaft von Neverwinter kulturell einzublenden, fanden beide einen Platz für sich.

Wo Scythe sich entschied, einem Druidenzirkel beizutreten, wählte Caelynn in Neverwinter die Kirche der Selûne, um sich zur Klerikerin ausbilden zu lassen.

Beide fanden in der Tiefling-Druidin Lilith aus dem Zirkel, zu dem Scythe nun gehörte, eine Freundin und so lebten sie eine ganze Weile unbehelligt und zufrieden ihre Leben in und um Neverwinter.

Doch als schließlich die Zeit der Stille anbrach und Caelynn keine Zeichen ihrer Göttin mehr empfing, fühlte sie, dass es für sie an der Zeit war, sich erneut auf den Weg zu machen. Wohin dieser Weg sie führte? …zuerst an einen der unwirtlichsten Orte dieser Ebene. Das Underdark.